whk0600/23. 6. 2000
Wir haben verstanden!
Rot-Grün provoziert mit neuem Sondergesetz gegen HomosexuelleHeute stellte die Koalition ihren Gesetzentwurf zur "Eingetragenen Partnerschaft" für homosexuelle Paare vor. Dazu erklärt das wissenschaftlich-humanitäre komitee (whk):
Der Entwurf der Koalition diskriminiert weitaus mehr Homosexuelle als er "gleichstellt". Er privilegiert Paare und benachteiligt alle Menschen, die aufgrund anderer Lebensumstände eine solche Partnerschaft nicht eingehen wollen oder können. Diese Menschen, welcher sexuellen Orientierung auch immer, sollen rechtlos bleiben. Und selbst jene, die sich registrieren lassen, werden letztlich schlechter gestellt, etwa durch Unterhaltspflichten.
SPD und Grüne haben sich dem Druck parteiinterner und parteinaher Homovereine gebeugt. Mehr noch: Das Justizministerium hat sowohl die massive Kritik aus der Lesben- und Schwulenszene, darunter der größten deutschen Lesbenorganisation Lesbenring und der Deutschen AIDS-Hilfe, als auch das progressive Gegenmodell der Wahlverwandtschaften ignoriert. In grober Mißachtung der Vielfalt heutiger Lebensweisen hat es sich sogar erdreistet, Geheimverhandlungen mit ausgewählten konservativen Homo-Verbänden zu führen und Kritiker/innen explizit auszuladen. Selbst zwei bundesweite lesbisch-schwule Gegen-Kampagnen brachten die Regierung nicht vom Vorsatz ab, das erste antihomosexuelle Sondergesetz seit Streichung des Strafparagraphen 175 im Jahre 1994 zu installieren.
Das whk als Wiedergründung der weltweit ersten Homosexuellenorganisation nimmt diese Provokation als Herausforderung an. Ab sofort wird es all jene bundesweit verstärkt zum Protest gegen das rot-grüne Diskriminierungskonzept aufrufen, die sich wirklicher Gleichstellung verpflichtet fühlen.